Wo heute die Moosburger Neustadt ist, befand sich im Zweiten Weltkrieg das Stalag VII A, eines der größten Kriegsgefangenenlager im ehemaligen Deutschen Reich. Nach Kriegsende nutzten es die Amerikaner als Internierungslager für Funktionäre des NS-Regimes und Personen, die der Zusammenarbeit mit der Nazi-Herrschaft oder als Kriegsverbrecher verdächtigt wurden. Später siedelten sich Heimatvertriebene dort an, woraus sich ein neuer Stadtteil entwickelte.

Studierende der LMU München und der Universität Regensburg haben die komplexe Geschichte des Stadtteils in einem Audiowalk mit 18 Hörbeiträgen aufbereitet und am 22. Juli in der vhs Moosburg vorgestellt.

Die Produktion des Audiowalks und die Einbettung in die „BayernHistoryApp“ stellte Wolfgang Hauck vom Verein dieKunstBauStelle vor. Die „BayernHistoryApp“ ist seit dem 1. Mai 2023 online.

Mit dem Audiowalk haben die Studierenden einen wichtigen Beitrag zur Vermittlung der Geschichte des Stalag VII A und der Folgegeschichte für die Entstehung der Moosburger Neustadt geleistet. Das Projekt ermöglicht es den Besuchern, sich auf eine informative und emotionale Reise in die Vergangenheit zu begeben und das historische Erbe der Stadt auf faszinierende Weise zu entdecken.

Eine Stimme zum Projekt, aufgezeichnet am 22. Juli 2023 in der vhs Moosburg:

Dr. Frank Seehausen, Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege: „Es ist ein fantastischer Anfang gesetzt worden, gerade bei einem so umstrittenen oder schwer begreifbaren Denkmal wie dem STALAG Moosburg. Es sind die einzigen bayernweit geschützten Reste eines Kriegsgefangenenlagers, und in diesem Zusammenhang ein bedeutendes Zeugnis, das nun durch die unterschiedlichen Erzählebenen wahrnehmbar wird. Das ist großartig. Das hilft, dieses Denkmal einer größeren Gruppe von Menschen nahezubringen.“

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